Sozialpädagogig an Schulen

Sozialpädagogig an Schulen

Schulisches Leben gestaltet sich in der Gegenwart komplexer und schwieriger. Bestandteil eines gewandelten gesellschaftlichen Verständnisses von Bildung und Lernen ist Sozialpädagogik an Schulen.

Ein anspruchsvolles und notwendiges Aufgabenfeld:

Im klassischen Verständnis wird die Aufgabe von Schule und Bildung mit Wissensvermittlung gleichgesetzt. Diese Aufgabe stellt in der Informationsgesellschaft zweifellos nicht nur die Heranwachsenden, sondern vor allem auch die Pädagogen vor große Herausforderungen. Doch das geregelte Lernen beschreibt die Aufgabe von Schule und Bildung nur unvollständig. Kinder und Jugendliche suchen gerade im Prozess des Heranwachsens, in der Ausformung ihrer Persönlichkeit nach Orientierung, nach Verständnis des sozialen Umfeldes, nach Möglichkeiten des Einbringens und Mitwirkens. Dieser Prozess kann sich mitunter sehr konfliktträchtig gestalten , kann zu gewaltsamen Ausschreitungen, im Extremfall zu explosiver Entladung in Amokläufen führen. Prävention ist also notwendig, und das verlangt Sachverstand, Einfühlungsvermögen und Engagement. Diese Einsicht hat dazu verholfen, dass sich mit der Sozialpädagogik an Schulen ein neues Arbeitsfeld, eine neuer Schwerpunkt der Fachschulausbildung entwickeln konnte. Sicher stand dabei auch die Erkenntnis Pate, dass der komplizierte Prozess des Erwachsenwerdens Eltern und Erzieher überfordert, denn er beansprucht Zeit und verlangt Einfühlungsvermögen, ja Qualifikation. Ausgebildete Spezialisten vor Ort sind also unentbehrlich.

Grundbestandteil des Verständnisses von Sozialpädagogik an Schulen ist es, ganz selbstverständlich den Zugang zu Kindern und Jugendlichen zu finden, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen und aufrecht zu erhalten. Das erfordert zunächst, auch in schwierigen Situationen ein offenes Ohr für die Probleme zu haben, die den Teenager belasten. Und hier ergibt sich ein vielfältiges Spektrum: Die Sexualität spielt eine wachsende Rolle, aber auch Leistungsdruck und die Angst, die Erwartungen nicht erfüllen zu können. Der Sozialpädagoge wird also beharrlich daran arbeiten, das Selbstbewusstsein des Schülers zu entwickeln, ihn zu befähigen, seine Konflikte offensiv anzugehen. Der beste Weg liegt in der (vorbeugenden) Vermeidung von Konflikten, was heisst, dass Aggressionen ihren Weg nach außen gar nicht erst finden können. Die Arbeit von Sozialpädagogik an Schulen ist nicht Mechanik, sie kann nach keinem Stundenplan oder nur in der Sprechstunde erfolgen. Mindestens ebenso wichtig ist es, auf Freizeitinteressen der Schüler einzugehen, also etwa gemeinsam Diskussionsabende, Sportwettkämpfe oder Clubmeetings zu besuchen.