Interkulturelle Bildung

Interkulturelle Bildung – Verständnis fördern für ein harmonisches Miteinander

Mit der interkulturellen Bildung soll pädagogisch auf die Veränderungen im sprachlichen, sozialen und kulturellen Wandel eingegangen werden. Zum Handeln ist es höchste Zeit: Aktuelle Studien zur Schulleistung in Deutschland belegen, dass inzwischen bundesweit ca. 30 % der Kinder und Jugendlichen einen Migrationshintergrund haben. Hier ist es vor allem wichtig, dass Lehrer und Lehrerinnen der Anforderung gewachsen sind, alle ihre Schüler gleichzubehandeln. Auch in Forschung und Lehre spielt die interkulturelle Bildung eine Rolle. Hier soll allen Beteiligten von pädagogischen Prozessen vermittelt werden, dass die soziale, kulturelle und sprachliche Vielfalt mittlerweile fester Bestandteil unserer Gesellschaft ist. Die Pädagogen sollen ein Gespür dafür bekommen mit dieser Vielfalt umzugehen und keine Unterschiede zu machen. Wichtig ist es, sich des Umstandes bewusst zu sein, dass interkulturelle Bildung nicht gezielt durch ein entsprechendes Schulfach erschlossen werden kann. Vielmehr muss es eine sinnvolle Querschnittsfunktion durch die einzelnen Bereiche der Pädagogik geben, um durch ein harmonisches Miteinander und flächendeckende Integrationsmaßnahmen die interkulturelle Bildung zu etwas Selbstverständlichem zu machen. Interkulturelle Bildung darf nicht wie ein Schulfach, beispielsweise Mathematik, abgegrenzt werden, sondern muss durch die Gesamtheit der ergriffenen Maßnahmen einen stetigen Lernprozess über viele Bereiche auslösen. Sie lässt sich nicht nur durch „pauken“ erzielen, sondern entsteht durch Verständnis.

Um eine einheitliche Richtlinie im Sinne aller Beteiligten schaffen zu können, bedarf es eines Systems aus Institutionen und rechtlichen Rahmenbedingungen. Zu den deutschen Ministerien und Behörden, die mit der Thematik der interkulturellen Bildung betraut sind, gehören beispielsweise:

Der Beauftragte der Bundesregierung für Migration Flüchtlinge und Integration: Er hat die Aufgabe die Integration von dauerhaft ansässigen Migranten zu fördern und die Bundesregierung im Hinblick der Integrationspolitik zu unterstützen. Das Bundesministerium des Innern ist nicht nur für Bevölkerungsschutz zuständig, sondern auch für Migrationspolitik, Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten.

Hier ein kleiner Abriss der Institutionen, mit denen die Europäische Union an der interkulturellen Bildung beteiligt ist:
Der Europarat im Allgemeinen ist eine internationale Organisation, die es sich zum Ziel gemacht hat, Demokratie, Menschenrechte und Gesetze in europäischen Mitgliedsstaaten zu unterstützen. Als Untergruppierung gibt es noch die Europäische Kommission gegen Rassismus und Intoleranz, die auf Beschluss des Europarates 1993 gegründet wurde und sich speziell mit den Themen Rassismus und Intoleranz befasst und diese bekämpft. Der Rat der Europäischen Union ist ebenfalls vertreten. Er hat die Befugnis Entscheidungen zu treffen und Gesetze festzulegen.