Angebote für Wissenschaftler

Angebote für Wissenschaftler

Die industrienahe Forschungslandschaft im Wandel: Technologieintensität als Treiber Vergleicht man die heutige Forschungslandschaft mit der „guten alten Ordinarienuniversität“, hat sich einiges verändert. Die Angebote für Wissenschaftler, auf ihrem Gebiet zu forschen sind abhängig vom jeweiligen Fachgebiet sehr unterschiedlich. Überall dort, wo industrienahe Forschung mit hochwertiger und entsprechend kostspieliger technischer Ausrüstung betrieben wird, besteht die Gefahr, dass die Universitäten ins Hintertreffen geraten: In einigen Bereichen richtet die Industrie eigene Labors ein, in denen die Forschungsziele vollkommen auf die jeweiligen Unternehmensziele ausgerichtet sind. Weder „stört“ ein Konkurrenzunternehmen (bei dem ein Universitätslehrstuhl möglicherweise ebenfalls ein Forschungsprojekt hätte) die eigenen Kreise noch beanspruchen die Ausbildungsaktivitäten der Hochschule wertvolle Forschungsressourcen. Die Angebote für Wissenschaftler betreffend Equipment, Zeit für die eigene Forschung etc. sind deutlich attraktiver als an der Universität. Die Folge: Die Forscher wandern ab, beispielsweise nach Wein in Österreich oder anderen Städten in Europa. Dort wo dies nicht der Fall ist, da die Industrie Drittmittelaufträge vergibt, wird das nominelle Recht der freien Forschung faktisch oft außer Kraft gesetzt. Das hat wünschenswerte Wirkungen (z.B. die internationale Wettbewerbsfähigkeit) und weniger wünschenswerte Effekte (z. B. die Austrocknung der Ausbildung).

Ist Technologie die einzige Bestimmungsgröße für die Entwicklung der industriellen Forschungslandschaft?

In weniger stark technologisch ausgerichteten, dennoch industrienahen Bereichen, lässt sich eine ähnliche Industrieorientierung beobachten – wenngleich aus anderen Gründen. Vor allem wirtschaftsnahe Fachgebiete (z. B. BWL, VWL, Logistik) werden oft von den Firmen selbst weiterentwickelt (einzeln als Wettbewerbsvorteil oder gemeinsam als Industriestandard) oder intensiv von Unternehmensberatungen vorangetrieben, mit denen die Hochschulen stellenweise im Wettbewerb stehen. Die Universitäten laufen Gefahr, in den Ruf der „nicht ganz so professionellen, aber kostengünstigeren Beratung der Couleur ‚Jugend forscht‘ zu geraten. Die Angebote für Wissenschaftler, berufliche Alternativen direkt in der Praxis wahrzunehmen, kommen sowohl aus der Managementschiene als auch aus der Fachlaufbahn. Man sollte meinen, dass in solchen Fällen ein deutlich höheres Gehalt gegen die Freiheit der akademischen Laufbahn eingetauscht werden muss. An viele Hochschulen ist das jedoch nicht der Fall: Ihre beruflichen Angebote für Wissenschaftler sind finanziell unattraktiv, zeitlich befristet, mit rigiden Verwaltungsprozeduren verbunden und stellen zudem den Forscher in den Managementwissenschaften oft vor die Notwenigkeit, seine Arbeit gegenüber der klassischen naturwissenschaftlichen Forschung als „wissenschaftlich anspruchsvoll“ rechtfertigen zu müssen. Die Folge: Die besten Forscher wandern ab, an den Hochschulen verbleibt zu oft nur das Mittelmaß.